2009
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18. August
Der große Zeh wird mit Zugsalbe behandelt und schmerzt immer mehr. Wie Gottseidank geplant ist, ist Ruhetag. ...
Nachmittag Großeinkauf in Gérardmer. Wein, Lollies (waren sehr wichtig). Verkäufer bringt die Sachen mit einem Wagen ins Lager. "Bube, Dame, König, As"-marschieren bringt allgemein, mit Lolly im Mund, beste Laune.
Abend Lagerfeuer mit Wein. - Der große Zeh tut immer noch weh.
19. August
Start zum 33 km Marsch von Gérardmer über Col de la Schlucht nach Griesbach.
Nach 3 km erste Erschöpfungszustände. Heiße Sonne, schweres Gepäck. Mein Zeh tut sehr weh.
La Schlucht ist bald erreicht. Eine Sesselbahn gibt es und ein herrliches Panorama. Außerdem café.
Weitermarsch auf der Straße bis Sanatorium. Dann wird auf einen Urwaldweg abgebogen, der uns bald zu einem Wildwasser führt. Dort Kochfeuer. - Wir sind sehr erschöpft.
Weiter bis Griesbach. Die Füße tun tatsächlich mehr weh als der Zeh selbst. Ich habe direkt Gummibeine und bekomme Hochachtung vor den Kleinen, wie Wildtöter etc.
Wir sind im Elsass und können wieder Deutsch sprechen. Der Bauer, bei dem wir übernachten, war in der SS. Er hat zwei oder drei Knechte und schimpft über den Streik, der ja immer noch andauert. ...
Das Schlemmerleben beginnt.
20. August
Das Aufstehen dauert heute recht lange. Man hat ausgeschlafen, ist aber sehr lendenlahm. Mein Zeh ist fast gut. Mein Rücken hat eine Blase vom Affen.
Schließllich machen wir uns auf die Socken, erzwingen einen Marsch von zwei bis drei km und können dann nicht mehr. Die Sonne brennt im Freien natürlich mehr als gestern im Wald und dann sind wir auch kaputt. ...
Deshalb fahren wir in einem Omnibus bis Kolmar. Dort Einkauf von Eiern, Brot, Fleisch und Obst. In einem Hotel lassen wir uns Spiegeleier braten und schlemmen Limonade und 4 kg Weintrauben. Weiterfahrt im Bus bis Neuf-Brisach, das offenbar eine Garnison ist, viel Trompeten und dergleichen mehr, Kasematten.
Am Rhein-Rhône-Verbindungsbach wird gezeltet. Interessant ist die Konstruktion der Stromzuführung für die Treidel-Lokomotiven.
Am Abend wird (natürlich!) im Gasthaus gegessen, Schnitzel, Weintrauben usw.
Das war schon recht witzig. In Kolmar konnten wir ja nirgendwo kochen. MacDonalds gab es noch nicht. Ein Restaurantessen wäre viel zu teuer gewesen. Natürlich hätten wir Brot, Wurst, Käse und Obst aus der Hand essen können. Aber dann hatten wir die verrückte Idee mit dem Hotel.
Wir kauften die Lebensmittel, gingen in ein Hotel und baten den Koch, uns daraus ein Essen zu machen. Verdient hat der Wirt dann an der Brause, die wir getrunken haben.