2021
Die alten Postkartenbilder wurden mir freundlicherweise vom
→ Verein "Heimatkreis Köslin"
zur Verfügung gestellt.
|2012| dort rechts im ersten gelben Haus hatten wir gewohnt,
im Hintergrund, hellgelb, das neue Bahnhofsgebäude
|2012|
abgesehen von den neuen elektrischen Fahrleitungen ist der Bahnsteig baulich noch so,
wie ich ihn von 1945 kenne
Im Kriegswinter 1944/45 hatte ich als Vierzehnjähriger Dienst
auf diesem Bahnsteig. Ich brachte Flüchtlinge in ihre Quartiere
und leistete Hilfsarbeiten.
Das war verbunden mit Erlebnissen, die man nicht vergisst.
Meister und Gesellen
vor einem Krupp-Lkw
Buchwaldstr. 93: Hier stand damals der Betrieb meiner Eltern
|2012| jetzt steht hier Fiat
die Straße heißt heute natürlich anders
In der Volksschule hatten wir sehr gute Lehrer. Ich erinnere mich an einen Hausaufsatz über die Post, vielleicht in der vierten Klasse. Der Lehrer hatte uns geraten, mal selbst bei der Post zu sehen, wie der Betrieb läuft. Siehe da, man ließ mich rein und zeigte mir alles bis hin zum Abstempeln der Briefe, was damals noch mit Schwung von Hand mit einer Art Gummihammer gemacht wurde, im rhythmischen Wechsel zwischen Stempelkissen und Briefmarke.
Und nun stehe ich vor der Post. Bis auf die polnische Schrift ist alles noch genauso, wie ich es in Erinnerung habe.
Auch an die Oberrealschule habe ich eine gute Erinnerung.
Nun war aber Krieg, die jungen Lehrer wurden zum Kriegsdienst eingezogen,
die alten aus der Pension geholt. Wir Schüler waren nicht nett zu
ihnen.
Im letzten Kriegsjahr mussten wir die Klassen leer räumen, die Schule wurde ein Lazarett. Unterricht war nur noch mehr oder weniger provisorisch in anderen Gebäuden.
Hier war es, als ich am 10. November 1938 auf meinem Schulweg ein brennendes Gebäude sah. Jemand sagte mir, das sei die Synagoge. Ich muss zugeben, damals wusste ich nicht so genau, was eine Synagoge ist (8 Jahre alt).
Aber was ich damals sah, habe ich noch genau in Erinnerung.