2021
Carolinah zwischen Pörkenäs und Nykarleby
Fotos und Tagebuchtext stammen von verschiedenen Ausflügen
→ Tin Lizzie - Blechliesel Wikipedia
siehe auch ganz unten
Sonntag, 12.09.1954:
Trotz des schlechten Wetters nehme ich heute mein Fahrrad und fahre mit
der Milchkanne nach Pörkenäs "Lingor plocka"
(Preißelbeeren pflücken). Vorher kehre ich aber bei
Rolf und Karin ein, wo meine ganzen guten Vorsätze über den
Haufen geworfen werden:
Wir fahren mit Carolinah nach Nykarleby!
Ich bin vieles hier schon gewöhnt, aber so einen schlechten Weg habe ich noch nicht erlebt. So etwas gibt es nur im australischen Busch oder im finnischen Urwald. Für einen modernen Straßenkreuzer ist dieser Weg eine harte Nuss, Carolinah tuckert aber brav und kocht nur wenig.
Beim Hästbådanfjörden übernehme ich das Steuer, um es den ganzen Tag über zu behalten.
In Soklot stinkt es fürchterlich nach Fuchs oder so. Wir halten an einem Bauernhof an und sehen uns eine Minkzucht an (Nerz), daher der Gestank. Weiter geht es nach Nykarleby. Rolf will mit uns in ein Café.
Ich muss daher auf einen Parkplatz fahren. Als ich halten will, trete ich automatisch Kupplung und Bremse, ohne daran zu denken, dass bei Carolinah ja die Kupplung keine Kupplung, sondern der 1. Gang ist. Gottseidank ist die Bremse stärker als der Motor. 20 cm vor einem Felsblock bleiben wir stehen.
Nach all dem Pech stellt sich noch heraus, dass das Lokal zu ist. Also auf nach Juthbacka, einem hochherrschaftlichen Haus, wo wir im wunderschön eingerichteten Salon Kaffee trinken.
Es geht mit Carolinah zurück nach Pörkenäs und zwar den "besseren" Weg (die Wertscala der Wege ist sehr gesunken gegenüber Deutschland): Es geht, sage und schreibe, über Jakobstad.
Es ist schon dunkel, doch auf Carolinah ist Verlass.
In Pörkenäs trinken wir noch Tee und unterhalten uns über die Nachkriegsjahre in Deutschland.
Auf der Heimfahrt nach Jakobstad wird Carolinah zum Lastauto: Unsere drei Fahrräder werden ihr noch aufgeladen. Zwei werden links auf dem Trittbrett angebunden. Dann steigen wir ein und binden rechts das dritte Rad an.
Und mit dieser Kutsche durch den nächtlichen finnischen Urwald!!! Vor Jakobstad steht eine Kuh auf dem Weg, und es dauert eine ganze Zeit, bis sie aus dem Wege geht. Um Mitternacht kommen wir endlich an die Bryggerie.
Dort beobachte ich noch einen Igel und gehe dann in's Bett, kann aber bis halbdrei nicht einschlafen... der Kaffee!
Bei
→ Wikipedia findet man
dieses sehr gute Bild zur Bedienung des Fahrzeugs.
Die → englische Version enthält eine Vielzahl von Ford-Modellen.
Ford Modell T: Pedale
Bild: Wikipedia Rockclaw1030 3.0 Unported license
Das Modell Ford T hatte kein Gaspedal. Dafür gab es eine entsprechende
Handbedienung.
Es gab keine von Hand bediente Gangschaltung. Dafür waren die Pedale zuständig
Es gab drei Pedale: